Erfahrung als Krankenpfleger in der Schweiz.

Um auf die Auswanderung in die Schweiz und das Leben in diesem wunderschönen Land zu kommen, muss ich etwas weiter ausholen.
Der Plan, Deutschland zu verlassen und beruflich einen Neuanfang im Ausland zu wagen, bestand schon lange. Es ist bei mir auch schon immer ein gewisses Fernweh vorhanden gewesen, habe ich doch viele Verwandte im Ausland, zum größten Teil in Kanada.

Um etwas zur Vorgeschichte meines beruflichen Werdegangs zu erzählen: Von 1977-1982 Polizeibeamter in NRW, danach Ausbildung zum Berufskraftfahrer auf Schwerlastfahrzeugen und 2 Jahre Fernfahrer mit 40 Tonnen Sattelzügen.
Obwohl ich ein leidenschaftlicher „Trucker“ war, entschied ich mich doch, mich beruflich neu zu orientieren, da ich meine Frau und Kinder nur noch selten sah. Da meine Frau zu dem Zeitpunkt in der Krankenpflege tätig war, habe ich die Ausbildung als Krankenpfleger gemacht und danach 28 Jahre in verschiedenen Kliniken gearbeitet und fast alle Disziplinen durchlaufen.
Die Entscheidung, in der Pflege zu arbeiten, habe ich nie bereut, erfüllt die Arbeit mich doch sehr.
In den letzten Jahren hat sich die Arbeit in der Pflege in Deutschland sehr zum negativen verändert, auch wenn mein Team absolut in Ordnung war. Extremer Arbeitsdruck, wenig Zeit für Patienten, dazu das immer weitere Abgeben von Tätigkeiten an die Ärzteschaft (Blutentnahmen, das Legen von Magensonden etc.) und das Reduzieren der Arbeit auf Basispflege und PC-Dokumentation haben mich veranlasst, es mit dem beruflichen Anfang neu zu wagen, obwohl ich damals 47 war. (Es kam natürlich noch hinzu, dass aufgrund der schlechten Entlohnung in der Pflege und meiner Verpflichtung gegenüber meiner großen Familie in Deutschland ich über die letzten Jahre gezwungen war, einen zweiten Job neben meiner Vollzeitstelle im Spital zu arbeiten, was sehr an die Substanz ging, habe ich doch über 10 Jahre keinen Urlaub mehr gemacht.). Es kann doch einfach nicht sein dass man zwei Jobs nachgehen muss plus eine Teilzeitstelle der Ehefrau um einigermassen als Pflegender in Deutschland mit einer Familie über die Runden zu kommen.

Da kam mir als Auswanderungsland Kanada wieder in den Sinn, es ist landschaftlich wunderschön. Der Nachteil: Man benötigt ein englisches Staatsexamen. Ich habe dann den Toefl Test besorgt, um mich vorzubereiten. Leider ist aus den Plänen nichts geworden, war aufgrund der mangelnden Zeit zur Vorbereitung ein intensives Lernen nicht möglich. Im Jahr 2010 und 2011 hatte ich über eine Anzeige gelesen, das Pflegekräfte in Norwegen sehr gesucht sind. Aus dem Grund habe ich norwegisch gelernt und mich über das Internet als Arbeitsuchender auf dem norwegischen Arbeitsmarkt registrieren lassen.
Nach vielen vergeblichen Bewerbungen gab es dann auch ein viel versprechendes Bewerbungsgespräch in der Uni-Klinik Stavanger, bei der ich eine mündliche Zusage bekam mit der Auflage, auch noch den 3. Sprachkursus norwegisch zu absolvieren.

Parallel hatte ich aber über Herr Stecher auch noch Bewerbungen in der Schweiz laufen und auf anraten von Hr. Stecher habe ich auch gleich die Anerkennung beim Schweizerischen Roten Kreuz eingereicht. Dies hat sich beim errechnen des Gehaltes später auch gleich schon ausbezahlt. Auf Herr Stecher wurde ich aufmerksam durch einen Arbeitskollegen aus meiner Klinik in Deutschland, der ebenfalls durch Herr Stecher 2 Jahre früher erfolgreich in die Schweiz vermittelt wurde.
Von nun an lief alles perfekt. Durch intensiven Austausch mit Herrn Stecher wurde ich in die Schweizer Arbeitswelt eingeführt. Wie arbeiten Schweizer? Wie bringt man sich am besten ein? Fragen von entscheidender Bedeutung, kann man doch als Deutscher in diesem Land in ganz viele Fettnäpfchen treten. Herr Stecher konnte mir einen Schnuppertag in einer wunderschön gelegenen Klink im Schweizer Hochgebirge vermitteln. Ich bin sicher, dass die gute Vorbereitung durch meinen Arbeitsvermittler die Zusage zu dieser Stelle hat bekommen lassen.
Die Stelle in Norwegen habe ich abgesagt und bereue es im Nachhinein nicht, ist das Wetter in der Schweiz viel besser und im Winter ist es nicht so lange dunkel und zudem spricht man Deutsch. Licht, Berge und Sonne empfinde ich als Nebenschauplatz auch sehr bereichernd. Auch während der dreimonatigen Probezeit stand mir Herr Stecher immer zu Seite, als Fragen zu beruflichen Situationen im Zusammenhang mit den Schweizer Kollegen aufkamen.

Zu Beginn war die Integration nicht ganz einfach. Ich war sehr unsicher und konnte die vielen Teamsitzungen und auch gewisse Wortmeldungen nicht interpretieren. Habe ich was falsch gemacht? War das ein Angriff auf mich? Wieso? Wie soll ich reagieren: schlucken, ansprechen oder wars überhaupt nicht wichtig? Ich habe Herr Stecher manchmal mehrmals in der Woche kurz angerufen und nachdem ich merkte dass sein Versprechen als Ansprechpartner auch später zur Verfügung zu stehen auch ernst gemeint war, er kein einziges Mal "sauer" wurde - konnte ich ihn auch ohne schlechtes Gewissen anrufen. Als 50 jähriger ist man logischerweise etwas stärker festgefahren wie junge Menschen und man hat auch mehr Angst, da man diesen Schritt nicht so einfach gegangen ist. Die Angst vor dem Versagen drückt im Nacken. In Deutschland habe ich für diesen Schritt immerhin eine unkündbare Stelle aufgegeben und die vielen warnenden und abratenden Worte von Kolleginnen und Kollegen drehen immerzu im Kopf. Herr Stecher war jedoch immer für mich da und so habe ich es auch mit jeder Woche besser geschafft. Im Nachhinein ist auch mir klar wieso er in der Schweiz bei Arbeitgebern und bei Pflegenden einen guten Ruf besitzt.

Nachdem ich die Probezeit erfolgreich bestanden hatte, gab es zum Bedauern aller Mitarbeiter die Entscheidung des Spitalverbundes, das kleine Spital zu schließen, was niemand vorher hat kommen sehen. Aber auch jetzt konnte ich mich auf Herrn Stecher verlassen: Er baute mich auf, gab mir Selbstvertrauen und er hat mir doch schon 4 Wochen nach Entscheid der Spitalschließung zwei neue Möglichkeiten in zwei sehr schönen Spitälern (welche er empfehlen konnte), wiederum in guten Teams offeriert. Durch sein Netzwerk kennt Herr Stecher auch Stellen die nicht ausgeschrieben sind, weder bei ihm noch in den Kliniken, sondern unter der Hand kommuniziert werden.

Der Schnuppertag in einer sehr gut aufgestellten Klinik hat mir gefallen. Nun werde ich in der Zentralschweiz beginnen und aufgrund der Klinikzahlen sowie der politischen Entscheide sind Herr Stecher und ich sicher, dass diese Klinik die kommenden Jahre bestehen wird.

Nun sehe ich weiterhin in eine gute Zukunft meines beruflichen Lebens in der Schweiz. Ich werde in diesem schönen Land bleiben, bin glücklich und froh dass meine Arbeitskraft auch als 50-jähriger und als Pflegender geschätzt, hoch anerkannt und entlohnt wird. Erst seit dem Leben in der Schweiz ist wieder Ausgeglichenheit und Ruhe, aber auch Spass an der Freizeit (z.B. Wandern-Fahrradfahren) und Interesse an kulturellen Dingen in mein Leben zurückgekehrt. Ich habe bei den ersten Gesprächen Herr Stecher erzählt dass ich bereits seit Jahren mit meiner Frau nicht mehr Hand in Hand spazieren ging. Der Druck und der Stress der Arbeit in Deutschland war einfach zu gross um sich entspannen zu könnnen.
Seit ich in der Schweiz bin, skypen meine Familie und ich jeden Tag und meine Frau und ich freuen uns jeden Monat dass wir zusammengenommene freie Tage (natürlich im gesetzlichen Rahmen der Schweiz) miteinander geniessen könnnen - wie vor vielen Jahren. Der Weg zu meiner Familie - zuoberst nach Norddeutschland ist natürlich weit - aber dafür hält die Vorfreude auch länger an :-). Als nächstes werde ich meine Familie in in dieses schöne und gastfreundliche Land nachholen und dann ist unser Glück perfekt.

Vielen Dank Herr Stecher!

Andreas H.
3. Juli 2012

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